Die Fertigung von Holzprodukten setzt den Anbau und das Ernten von Holz voraus. Das Abholzen von Bäumen und Wäldern stellt einen Eingriff in die Natur dar. Deshalb gibt es zahlreiche Bemühungen, die Holzwirtschaft für die biologisch wertvollen Ökosysteme möglichst schonend zu gestalten. Nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften ist das Ziel verschiedener Zertifizierungen, mit denen Holzwirte einen umweltschonenden An- und Abbau nachweisen können.
Die Situation in Deutschland
Hierzulande wird der Nachweis über den umweltverträglichen Umgang mit den Wäldern über die Zertifizierungssysteme F und P erbracht. Möbel aus zertifiziertem Holz erhalten Sie bei dem Onlinemöbelhaus Möbel-eins. Das Unternehmen bietet unter anderem eine große Auswahl an Couchtischen aus FSC- und PEFC-zertifiziertem Holz an, mit denen Sie Ihr Wohnzimmer stilvoll und umweltbewusst einrichten können. Hier kann man sicher sein, funktionale Möbel von guter Qualität zu finden, die über Jahre hinweg zuverlässige Begleiter sind.
Doch was verbirgt sich hinter den beiden Zertifizierungen? Und welche konkreten Vorteile bietet der Kauf von Möbeln aus FSC- bzw. PEFC-zertifiziertem Holz? Folgende Informationen vermitteln Klarheit.
Was bedeuten F und P und wie sind die Zertifizierungen entstanden?
Um das PEFC- oder das FSC-Siegel zu erhalten, müssen Holzwirtschaftsbetriebe hohe Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit erfüllen. Darüber hinaus müssen die Arbeitsqualität und die soziale Kompetenz der Betriebe bestimmten Kriterien entsprechen.
Unabhängige Zertifizierer sind im Einsatz und überwachen die Einhaltung der Kriterien stichprobenartig. Beide Zertifikate jedoch entsprechen den Kriterien der EU-Kommission: Sie werden freiwillig erbracht und unabhängig überprüft. Außerdem herrscht im gesamten Zertifizierungsprozess eine hohe Transparenz und Kosteneffizienz.
PEFC Deutschland e.V.
PEFC (Program for the Endorsement of Forest Certification Schemes) besteht seit 1998 und wurde von engagierten Waldbesitzern sowie Vertretern der internationalen Holzwirtschaft gegründet. Ziel des Vereins ist die Verbesserung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, der Schutz des ökologischen Gleichgewichts und die Erhaltung der Wälder. Dabei spielen sowohl ökologische als auch wirtschaftliche und soziale Aspekte eine Rolle.
Heutzutage nutzt der Verein die Zertifizierung verstärkt als Instrument in der Werbung der gesamten Holzwirtschaft. Doch wie trägt das PEFC-Siegel zum Schutz des Waldes bei? Das Zertifizierungssystem ist sehr gut an die Strukturen der europäischen Forstwirtschaft angepasst. Deshalb können kleinere Forstbetriebe problemlos und ohne großen bürokratischen Aufwand an der Zertifizierung teilnehmen.
Das liegt daran, dass nicht die einzelnen Forstbetriebe zertifiziert werden, sondern die gesamte Region. Dafür wird in jeder Region zu Beginn eine Arbeitsgruppe gegründet, die einen „Waldbericht“ des regionalen Status Quo erstellt. Der Bericht umfasst auch die Ziele der Region für die kommenden fünf Jahre.
Anschließend wird der Waldbericht von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle mit den Standards des P abgeglichen. Sind diese erfüllt, erhält die Region das Zertifikat. Bereits zwei Drittel der deutschen Waldfläche sind nach diesen strengen Anforderungen zertifiziert.
Heute ist P nicht nur in den europäischen Ländern ein Begriff, sondern weltweit angekommen. Mit mehr als 52 Millionen Hektar zertifiziertem Wald weltweit ist es das flächengrößte Waldzertifizierungssystem. F hingegen steht mit ungefähr 40 Millionen Hektar Wald auf Platz 3.
F Arbeitsgruppe Deutschland e.V.
F (Forest Stewardship Council) wurde im Jahr 1993 in Toronto als Folge der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro von Mitglieder von Umweltorganisationen, Interessenvertretern indigener Gruppierungen sowie Vertretern der Holzindustrie und der Forstwirtschaft ins Leben gerufen. Gemeinsam einigte man sich auf Prinzipien und Kriterien, die eine Waldwirtschaft beschreiben, die in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht Verantwortung übernimmt.
Zur Vergabe und zur Kontrolle seines Siegels beschäftigt der F unabhängige Zertifizierungsorganisationen. Diese besuchen die zertifizierten Betriebe mindestens einmal im Jahr und überprüfen, ob die FSC-Standards dort eingehalten werden. Das FSC-Siegel können auch Produzenten in tropischen Ländern erhalten. Der Verein sieht darin eine Möglichkeit, verantwortungsvolle Methoden der Bewirtschaftung auch außerhalb Europas umzusetzen.
Die Richtlinien des F verlangen eine lückenlose Zertifizierung der gesamten Verarbeitungskette vom Wald bis zum fertigen Produkt. Damit das Endprodukt eine FSC-Zertifizierung tragen darf, muss nachgewiesen werden, dass keine Mischung mit nicht-zertifizierten Holzarten stattgefunden hat.
Einige Produkte tragen das Label „FSC®-Mix“. Das bedeutet, dass neben FSC-zertifiziertem Holz bei der Fertigung auch Altholz oder andere recycelbare Materialien verwendet wurden. Diese tragen zwar keine Zertifizierung, müssen aber dennoch strengen Standards entsprechen, die die anderer Zertifizierungssysteme deutlich übertreffen.
Holz mit gutem Gewissen kaufen: Sieben Gründe, warum Sie Möbel aus FSC- bzw. PEFC-zertifiziertem Holz kaufen sollten
Beim Möbelkauf sollte die Wahl immer auf zertifiziertes Holz fallen. An den FSC- und PEFC-Siegeln auf Holzprodukten können Sie als Verbraucher erkennen, ob das verwendete Holz wirklich aus ökologischem Anbau stammt. Doch welche konkreten Vorteile bringt der Kauf von Möbel und Co. aus FSC- bzw. PEFC-zertifiziertem Holz?
- Effizienz mithilfe des regionalen Ansatzes
P und F sind effiziente Zertifizierungssysteme. Im Gegensatz zur einzelbetrieblichen Zertifizierung ist der Aufwand, an der regionalen Zertifizierung teilzunehmen, für Betriebe vergleichsweise gering. Daher ist der Anreiz für die Teilnahme höher. Darüber hinaus bieten die regionalen Waldberichte ein einzigartiges Überwachungsinstrument. So wird die Qualität der Bewirtschaftung nicht nur in einzelnen Betrieben ständig kontrolliert und verbessert, sondern in einer ganzen Region. - Einsatz für die Menschenrechte
Waldbewirtschaftung muss laut F und P nicht nur die ökologischen Funktionen des Waldes berücksichtigen, sondern auch verantwortungsvoll mit den sozialen und wirtschaftlichen Folgen für die lokale Bevölkerung umgehen. Unkontrollierte Abholzung ist nicht nur aufgrund der damit verbundenen Umweltbelastungen zu vermeiden, sondern auch wegen der mit ihr einhergehenden Menschenrechtsverletzungen. Der Kauf von FSC- und PEFC- zertifizierten Hölzern trägt dazu bei, die Rechte indigener Gruppen weltweit zu stärken. - Hohe Qualität der Waldbewirtschaftung
F und P gewährleisten die hohe Qualität der Waldbewirtschaftung in zertifizierten Betrieben. Die beauftragten Zertifizierer arbeiten unabhängig und sichern die Umsetzung der strengen Bewirtschaftungsstandards durch jährliche Vor-Ort-Kontrollen. Der P akkreditiert die Zertifizierungsstellen nicht selbst, sondern über eine Zulassung bei der nationalen Akkreditierungsstelle. So bleibt die volle Unabhängigkeit der Zertifizierer gewahrt. - Gesamtgesellschaftlicher Prozess
P und FSC legitimieren sich nicht über einzelne Interessengruppen, sondern sind aus der Zusammenarbeit vieler verschiedener Gruppen entstanden. Beiden Siegeln liegt keine einseitige, sondern eine weite Interpretation des Nachhaltigkeitsgedankens zugrunde. - Wahrung der Eigentümerinteressen
Mit dem Kauf FSC- bzw. PEFC-zertifizierten Holzes unterstützen Sie die Interessen der Waldbesitzer, die die Verantwortung für ihre Betriebe tragen. Diese haben in den Gremien, die über die Bewirtschaftungsstandards entscheiden, ein angemessenes Mitspracherecht. - Zerstörung des Regenwaldes und Klimaschäden verhindern
Zwischen 2010 und 2015 gingen in den Tropen jährlich mehr als sechs Millionen Hektar natürlicher Wald verloren. Dadurch nimmt nicht nur die CO2-Speicherfähigkeit der Wälder ab, sondern einzigartige Ökosysteme werden für lange Zeit oder für immer zerstört. Hinzu kommen die langen Transportwege der Hölzer nach Europa oder in die USA, die wiederum zum Anstieg des CO2-Ausstoßes führen. Nur ein Reduzieren der Transportintensität, also der zurückgelegten Kilometer, trägt auf lange Sicht zum Schutz des Klimas bei. - Regionales Holz ist genauso gut!
Sowohl bei Möbeln für den Innenbereich als auch für die Terrasse oder den Garten kann man heutzutage auf Tropenholz verzichten. Heimische Hölzer wie Lärche, Eiche oder Robinie sind gute Alternativen. Diese werden dank neuer Verfahren robust jede Witterung gemacht und sind in ihrer Langlebigkeit mit Teak- und Eukalyptus-Holz vergleichbar. Ein weiterer Vorteil: Innerhalb Europas sind die Transportwege deutlich kürzer als die von Tropenholz.
Zehn Tipps für den Umgang mit Holz
Behalten Sie beim Kauf von Holz und beim Umgang mit Ihren Holzmöbeln die folgende Checkliste im Hinterkopf:
- Achten Sie bei Produkten aus Holz darauf, dass sie das PEFC- oder FSC-Siegel tragen.
- Geben Sie heimischen Laubhölzern wie Ahorn oder Buche den Vorzug.
- Das Holz von Eiche, Robinie und Lärche kann auch im Außenbereich als Ersatz für Tropenholz dienen.
- Besonders ökologisch sind Möbel aus der Rotkern-Buche.
- Massivholzmöbel sind häufig langlebiger und pflegeleichter als solche aus Spanplatten.
- Vermeiden Sie Holz, das keine deutlichen Jahresringe hat, denn dieses stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den Tropen.
- Verwenden Sie für Möbel und Fußböden statt Lacken oder Holzschutzmitteln Öl oder Wachs. Das verlängert die Lebensdauer des Holzes.
- Auch das Abschleifen und Ölen von Küchenfronten oder Hilfsmitteln aus Holz macht diese langlebiger und erübrigt einen Neukauf.
- Für einen ökologischen Hausbau achten Sie im Außenbereich auf Holzschutz, der Staunässe oder Erdkontakt verhindert.
- Sprechen Sie Ihren Händler an, wenn er keine PEFC- oder FSC-zertifizierte Ware anbietet.