Aus der Fertigung sind Bettfräsmaschinen kaum noch wegzudenken. In der Industrie dienen die Maschinen als wahre Spezialisten für anspruchsvolle Aufgaben, in welchen mit höchster Präzision Fräsarbeiten erforderlich sind. Aber was macht Bettfräsmaschinen überhaupt aus und was muss bei der Arbeit mit diesen Geräten zum Schutz der eigenen Gesundheit alles beachtet werden? Dieser Beitrag liefert einen kompakten Überblick über Bettfräsmaschinen und alles, was man im Zusammenhang relevant ist.
Was sind Bettfräsmaschinen?
Bei der Bettfräsmaschine handelt es sich um eine hochspezialisierte Fräsmaschine, mit der alle spanenden Arbeiten mit höchster Präzision umgesetzt werden können. Für den gezielten Abtrag überschüssigen Materials im Rahmen einer geometrischen, zuvor bestimmten Form ist die Bettfräsmaschine ein echter Spezialist.
Praktisch sind Bettfräsmaschinen mit mehreren Fräswerkzeugen ausgerüstet, welche Schneiden besitzen. Selbige rotieren schnell und sorgen dadurch für den Abtrag am Werkstück. Eine Bettfräsmaschine weist, wie andere Fräsen ebenfalls, drei Vorschubrichtungen auf. Infolgedessen lassen sich auch hochkomplexe Teile bearbeiten.
Gibt es unterschiedliche Typen und Modelle?
Unter dem Oberbegriff Bettfräsmaschine werden Einständer- und Zweiständer-Bettfräsmaschinen zusammengefasst.
Bei der Einständer CNC-Bettfräsmaschine werden mehrere Werkstücktische eingesetzt, die ortsfest sind. Auf den Werkstücktischen erfolgt die Fixierung der Werkstücke sowie die anschließende Bearbeitung durch die Fräse.
Zweiständer-Bettfräsmaschinen besitzen im Unterschied zur Einständer-Variante einen zusätzlichen Schlitten. Dieser ist auf der anderen Seite des Fräsbetts angebracht und einem Portal ähnlich aufgebaut. Zweiständer-Bettfräsen werden daher auch als Portalfräsen bezeichnet. Der große Vorteil an der Zweiständer-Bettfräse zeigt sich darin, dass der Aufbau noch mehr Positionen ermöglicht, in welchen die Fräswerkzeuge das Werkstück erreichen und bearbeiten können.
Zweiständer-Bettfräsen existieren ebenfalls mit beweglichem Fräsbett: Bei dieser Variante fordert die Maschine aber einen besonders großen Platzbedarf ein, da die Führung doppelt so lang wie das Bett sein muss, um die volle Länge auch tatsächlich ausnutzen zu können.
Wo und wie werden die Geräte eingesetzt?
Ihren idealen Anwendungsbereich finden Bettfräsmaschinen in der Bearbeitung von Gestellbauteilen und großformatigen Werkstücken. Da die Werkstücke von Bettfräsmaschinen meist sehr groß sind, werden sie nicht durch das Fräsbett bewegt, um den gewünschten Abtrag zu erreichen. Vielmehr liegen die Werkstücke im Fräsbett und die Fräswerkzeuge sind beweglich angebracht, um den Abtrag mit größtmöglicher Präzision zu leisten.
So sind Bettfräsmaschinen aufgebaut
Die Bettfräsmaschine verfügt – wie die meisten Fräsmaschinen – ebenfalls über ein Gestell. Dieses dient als Verankerung für die Maschine und muss extrem belastbar sein, um das Gewicht und die einwirkenden Kräfte auszuhalten.
Je nach Größe der Bettfräsmaschine sind unterschiedliche Bauweisen etabliert: Die Fertigung besonders großer Maschinen erfolgt beispielsweise auf einem Gestell aus modularen Schweißbauteilen. Kleinere Bettfräsmaschinen sind unter Umständen hingegen noch transportabel.
Bettfräsmaschinen verfügen zudem über eine Hauptspindel, in welche die Fräswerkzeuge über hydraulische Werkzeugspannsysteme eingesetzt werden. Je nach Modell können die Geräte Fräsköpfe mit fünf oder sogar mehr Achsen betreiben.
Die Anzahl der Führungen bestimmt, wie viele und wie feine Bewegungen das Modell jeweils umsetzt. Bei Bettfräsmaschinen ist es üblich, dass die Fräsen über entsprechende Führungen am Werkstück entlang bewegt werden.
Was kostet eine Bettfräsmaschine?
Bettfräsmaschinen kommen typischerweise in der Industriefertigung zum Einsatz und bringen dort extreme Leistungen. Kleinere Modelle für die eigene Werkstatt oder Kleinbetriebe kosten wenige tausend Euro, während große Fertigungsmaschinen für über zehntausend Euro – oder sogar deutlich mehr – angeboten werden. Da die Maschinen in der Industrie meist jahrzehntelang ihren präzisen Dienst verrichten, ist die Investition allerdings gerechtfertigt.
Wichtige Bedienungshinweise für die Arbeit mit Fräsmaschinen
In Hinblick auf die Arbeitsergonomie müssen beim Umgang mit Bettfräsmaschinen gleich mehrere Punkte beachtet werden. Weil es sich beim Fräsen um eine spanende Bearbeitung handelt, können im Betrieb durchaus Späne, Teile des Werkstücks oder Werkzeuge von der Bettfräse wegfliegen. In ungünstigen Fällen resultieren daraus Verletzungen.
- Beim Betrieb muss stets darauf geachtet werden, dass die beweglichen Maschinenteile ausreichend geschützt sind. Zum einen, um fliegende Späne aufzufangen, zum anderen aber auch, um ein Einziehen von Kleidung oder Körperteilen zu verhindern.
- Wer an einer Bettfräsmaschine arbeitet, sollte daher für optimalen Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz stets eine Schutzbrille tragen und mit Fangblechen arbeiten. Und zwar auch dann, wenn die Bettfräse eigentlich durch Verschalung geschützt ist.
- Selbstverständlich sollte der Not-Aus-Schalter stets erreichbar sein.
Bettfräsmaschinen – unverzichtbar in der Fertigung
Ohne Bettfräsen wäre die Herstellung von Präzisionsbauteilen deutlich schwerer. Wer bei der Arbeit mit diesen Maschinen Verletzungen vermeiden möchte, sollte sich aber stets an die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen halten.