Güte- und Prüfsiegel geben den Nutzern und Kunden Auskunft über relevante Qualitätskriterien von Inventar und Geräten. In Hinblick auf die Bildschirmarbeit wohnt Gütezeichen für Bildschirme, Notebooks und Displays eine relevante Rolle inne.
Die Sigel messen und thematisieren Kriterien wie Strahlungsarmut, Sicherheit, Ergonomie oder Umweltverträglichkeit. Ihre Aussagekraft ist sehr unterschiedlich, weil sie auf divergierenden Messmethoden bzw. Kontrollmöglichkeiten basiert und zudem jeweils im zeitlichen Kontext des Marktes eingeschätzt werden sollte.
Mit der Bildschirmstrahlung von Röhrenmonitoren befasst sich MPR II. Es ist somit eine Auszeichnung, die besonders in jener als Zeit relevant galt, in welcher die Röhrenbildschirme dominierten und weit verbreitet waren.
Empfehlungen für Strahlungswerte für Kathodenstrahl-Röhrenmonitore (CRT)
MPR II wurde vom Vorläufer des staatlichen schwedischen SWEDAC (The Swedish Board For Technical Accreditation) als Empfehlung für Strahlungsgrenzwerte herausgegeben.
Im Zuge der Etablierung von LCD-Monitoren trat die Strahlungsproblematik allerdings in den Hintergrund; Kathodenstrahl-Röhrenmonitore (CRT) sind Auslaufmodelle, ihre Verbreitung nimmt ab.
Das Siegel gilt in der Bundesrepublik Deutschland als Mindeststandard, stärker und strenger in der Aussage ist das modernere und anspruchsvollere TCO Prüfsiegel.
MPR II – was wird genau geprüft?
MPR II thematisiert Grenzwerte, die sich auf die elektromagnetischen und elektrostatischen Felder von Monitoren beziehen. Wie angemerkt, waren von dieser Problematik Kathodenstrahl-Röhrenmonitore (CRT) betroffen. Somit machte die Beschäftigung mit Strahlung in ihrer kommerziellen „Blütezeit“ Sinn.
Praktisch wurde die elektromagnetische Strahlung in einem Abstand von 50 cm vor dem Bildschirm gemessen. Auch wenn das Siegel als veraltet gilt, so war der Anlass dennoch wichtig und richtig, weil bis dato die Ungefährlichkeit von Bildschirmstrahlung von Röhrengeräten noch nicht nachgewiesen werden konnte.
Eine wirksame Abschirmung vor der Strahlung war deshalb notwendig, technisch machbar und wurde mit MPR II bestätigt. Qualitativ bessere und ergonomische LCD-Monitore weisen diese Problemstellung nicht auf.
Allgemein und abseits der Monitordiskussion ist festzustellen: Elektromagnetische Strahlung ist bis zum heutigen Tage ein kontroverses Thema, um das sich viele seriöse Diskussionen, aber auch eigenwillige Theorien drehen.
Altes Siegel ohne Kontrollbehörde
Eine Kontrollbehörde für die Auszeichnung gab und gibt es nicht, somit erhalten die Selbstangaben der Hersteller eine besondere Bedeutung. Meinen sie, MPR II zu erfüllen, kann das Label an den Geräten angebracht werden.
MPR II ist somit eine vergleichsweise „weiche“ und veraltete Auszeichnung mit begrenzter Aussagekraft, welche gerne zu Marketingzwecken genutzt wurde und für potenzielle Kunden begrenzt nützlich ist. TCO geht deutlich darüber hinaus, ist strenger konzipierte und wird besser kontrolliert.
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